mit freundlicher Genehmigung der

 "Passauer Neuen Presse"

 Artikel vom 03.09.10  Lokalteil Waldkirchen 


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Beim Hestadagar gab’s sogar „Blinde Führer“
Pferdetag auf dem Samplawsky-Gestüt hatte Schlupfloch in der Schlechtwetterperiode erwischt

 


Der „Blinde Führer“ hat mit verbundenen Augen zu Fuß die Aufgabe, Reiter und Pferd zu leiten.

 
Von Reinhold Steiml

Riedelsbach. „Ein Stoßgebet an Petrus“ sandte das Organisationsteam Samplawsky vom gleichnamigen Islandpferde-Gestüt in Riedelsbach gen Himmel - hatte doch in diesen Tagen mit dem bescheidenen Sommerwetter Regen und Co. eine Pause eingelegt und der sogenannte Hestadagar konnte zu einem für Teilnehmer und Zuchauer schönen Erlebnis werden.

„Hestur“ ist das Pferd und „Dagur“ der Tag im Isländischen. Es ging also um einen „Pferdetag“, der da auf der Anlage des Gestütes unterm Dreisessel ablief. An diesem Tag wurden etliche interessante Wettbewerbe für Freizeitreiter durchgeführt. Das bedeutete aber nicht, dass da keine Sportreiter zugelassen waren. Es konnte praktisch jeder Pferdefreund, auch ohne Turnierzulassung, aus Spaß an der Freud teilnehmen. „Die Wettbewerbe haben alle bestimmte Ziele - die Harmonie des Reiter-Pferd-Paares und taktklare Gangarten,“ sagte Christine Samplawsky als Mitorganisatorin. Das ruhige, besonnene Lösen einer Aufgabe habe immer Vorrang vor ungestümer Schnelligkeit. Pferde aller Rassen waren zugelassen.
Zum dritten mal wurde der „Hestadagar“ abgehalten und mit 39 Startern - Erwachsene und Jugendliche - gab es so viele wie noch nie zuvor. Sie kamen sogar aus Regensburg, Augsburg, München und dem benachbarten Österreich. Als Richterin war Barbara Spyrna aus Kaufungen bei Kassel gerne in den Bayerwald gereist.

Viele der Wettbewerbe waren auf Geschicklichkeit angelegt. So musste beispielsweise beim „Trail“ im Dressurviereck ein Hindernissparcour durchlaufen werden. Beim „Bierkrug-Tölt“ war es die Aufgabe für den Reiter, einen vollen Krug auf dem Rücken des Pferdes über die Bahn zu bringen, ohne viel zu verschütten - und dabei wurde der reine Gang des Pferdes bewertet. Ein besonderer Wettbewerb ist der mit dem „Blinden Führer“. Hier wird der Reiter samt Pferd von einer Begleitperson zu Fuß geführt - und diese hat die Augen verbunden. Das heißt, dass der Reiter dem Begleiter ganz genaue Angaben über bevorstehende Aufgaben oder Richtungswechsel geben muss - und dass da auch das Pferd stark gefordert ist.
Vervollständigt wurde die Palette mit Triathlon, Töltwettbewerb, Dreigang und Pylonenrennen.

 

 


Im Tölt über die Bahn − und dabei sollte möglichst wenig vom Inhalt des Kruges verschüttet werden.

Hier die jeweiligen Sieger in den einzelnen Wertungen:
Pylonenrennen:
Jugendliche: 1. Juliane Biebl auf Gaski aus Waldkirchen, 2. Sarah Ruß auf Fagri aus Regensburg, 3. Lisa Eitinger auf Dagbjartur aus Eggenfelden; Erwachsene: 1. Martina Jacobsen auf Halldor von Thanham aus Bad Griesbach, 2. Lisa Bernhard auf Merlin 803, 3. Vreni Hamann auf Victor la Roca aus Passau.


Trail:

Jugendliche 1. Lisa Eitinger auf Hakon aus Eggenfelden, 2. Magdalena Müller auf Helfari von Thamham aus Regensburg, 3. Jasmin Steinmüller auf Hakon aus Dorn-Waldkirchen;
Erwachsene 1. Barbara Fischer auf Flosi von Oed, 2. Barbara Nebl auf Slicks Beauty Molli, 3. Anna Uhrmann auf Runa.

Bierkrug-Tölt:
Jugendliche 1. Magdalena Müller auf Helfari;
Erwachsene 1. Vreni Hamann auf Victor la Roca aus Passau, 2. Helena Weber auf Glaumur aus Neuschönau, 3. Karin Hamann auf Vigo aus Passau.


Riedelsbacher Dreigang:

Jugendliche 1. Juliane Biebl aus Gaski aus Waldkirchen;
Erwachsene 1. Barbara Fischer auf Flosi von Oed aus Ulrichsberg/OÖ, 2. Frauke Helm auf Tamin von Oel Stede aus Regensburg, 3. Helena Weber auf Glaumur aus Neuschönau.

Riedelsbacher Tölt-Wettbewerb:
1. Magdalena Müller auf Hellfari aus Regensburg, 2. Barbara Fischer auf Flosi aus Ulrichsberg/OÖ, 3. Helena Weber auf Glaumur aus Neuschönau.

Best of Dreigang:
1. Anne Jacobsen auf Björk von Thanham, 2. Lisa Bernhard auf Merlin 803, 3. Martina Jacobsen auf Halldor.

Riedelsbacher Triathlon:
1. Team Amelie Grabmaier/Magdalena Müller/Andre Samplawsky auf Hellfari, 2. Team Martina Jacobsen/Anne Jacobsen/Klaus Jacobsen auf Halldor, 3. Team Hanna Brunnhölzl und Brüder auf Fengur von Riedelsbach.

Der Blinde Führer: 1. Lioba Scharrenbroich auf Valur aus Waldkirchen, 2. Jasmin Steinmüller auf Hakon von Oberbiberg aus Dorn-Waldkirchen, 3. Magdalena Müller auf  Helfari aus Regensburg.


Nächste große Veranstaltung auf dem Samsplawsky-Gestüt in Riedelsbach ist die Fohlenprüfung am Dienstag, 21. September, ab 15 Uhr. Zusammen mit dem Islandpferdezuchtverband Niederbayern wird diese Veranstaltung durchgeführt, bei der an die 20 Island-Fohlen unter die Lupe genommen werden. Da die Richter dies in aller Öffentlichkeit tun, ist das Bewerten und Zuschauen eine interessante Sache für alle Pferdefreunde.


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