mit freundlicher Genehmigung der
Artikel vom 15.05.08 Lokalteil Waldkirchen
Ein Fest für Hakon, Fjalli und ihre Freunde
20 Jahre Islandpferdezucht unterm Dreisessel - Tag der
offenen Tür - Bürgermeister würdigt Familie Samplawski
Wenn vier Pärchen Tölt reiten, dann staubt es: Islandpferde und Reiterinnen merkte man direkt an, wieviel Spaß sie bei der Vorführung hatten. Unser Bild zeigt von links Natascha Stockbauer mit Hakon, Christiane Samplawski mit Hvit-Hrafn, Barbara Fischer mit Flosi und Sabine Samplawski mit Stjarni. (Foto: Steiml)
Von Reinhold Steiml
Riedelsbach. Pferdefreunde aus nah und fern, groß
und klein zog es bei herrlichem Feier-Wetter an den Fuß des Dreisesselberges, um
in der Gemeinde Neureichenau einen interessanten Tag rund um eine ganz besondere
Pferderasse zu genießen: Es ging um die Isländer. Um das Geschlecht „derer von
Riedelsbach“. Denn seit 20 Jahren züchtet dort die Familie Samplawski mit Erfolg
diese Tiere. Bei einem Tag der offenen Tür stellte das Gestüt sich und seine
Pferde vor.
Über den Tag verteilt waren es viele Hunderte, die ein
tolles Programm geboten bekamen. Bürgermeister Walter Bermann hatte gerne die
Schirmherrschaft übernommen. Er zollte bei seiner Ansprache der Familie
Samplawski ein dickes Lob und gratulierte zum erfolgreichen Wirken mit der Rasse
und den Tieren, die nordische Namen wie Skinfaxi und Dengur, Hakon und Fjalli,
Stjarni und Svadi tragen. Tiere, die klein und robust, familienfreundlich und
gelehrig, stark und genügsam sind und denen das manchmal auch rauhe Klima an den
Berghängen nichts ausmacht. Die Gemeinde müsste den Samplawskis gleich doppelt
danken: „Sie tragen mit den Zuchterfolgen den Namen Riedelsbach und Neureichenau
weit über die regionalen Grenzen hinaus und mit den Tieren wird auch
unbezahlbare Landschaftspflege betrieben!“ Er dankte mit einem kleinen Geschenk
seitens der Kommune.
Christa Samplawski führte durch das Programm. Sie lebt -
einst als Lehrerin in den Bayerischen Wald versetzt - mit ihrem Mann Horst seit
1972 in Riedelsbach, sie sind hier als „Zuagroaste“ heimisch geworden, haben
gemeinsam die Zucht aufgebaut und dabei beste Unterstützung von ihren Töchtern
Christiane und Sabine (und mittlerweile auch deren Partnern Carsten und Thomas)
gefunden.
„Islandpferde und Samplawski - das zusammen ist ein
Begriff“, meinte auch Bürgermeister Bermann, als er eine Riesen-Torte anschnitt,
die von Dr. Heidi Massinger-Biebl mitgebracht wurde. Ihr und Ingrid Graf vom
Grubhof bei Büchlberg wurde stellvertretend für all die vielen Helferinnen und
Helfer von Christa Samplawski öffentlich gedankt.
Die Zuschauer bekamen viel zu sehen. Barbara Fischer
zeigte bei einer Gelassenheitsprüfung mit dem fünfjährigen Fjalli, dass auch ein
Jungpferd draußen im Gelände mit verschiedenen Hindernissen zurechtkommen muss,
weil das später für das Freizeitreiten sehr wichtig ist. Christiane Samplawski
und Söhnchen Marc bezauberten mit einer Freiheitsdressur mit dem 19-jährigen
Hakon und spielerisches Voltigieren bekam auch viel Beifall: Juliane, Jasmin,
Katja und Melanie sind blind vertraut mit dem gutmütigen Drengur, der von
Carsten König geführt wurde.
Ganz schön gestaubt hat es, als Barbara Fischer,
Christiane und Sabine Samplawski sowie Natascha Stockbauer mit ihren Pferden
eine Tölt-Quadrille hinlegten. Das war rasant, da musste jeder Schritt stimmen.
Tölt und Rennpass sind ja zwei ganz den Islandpferden eigene Gangarten, die nur
sie beherrschen. Und wie - das zeigten sie. Rennpass? Da geht die Post ab - wie
die beiden Samplawski-Töchter mit ihren Pferden Harfagri und Stjarni zeigten.
Auch das Voltigieren mit Sabine Samplawski und der
Jugendgruppe aus Büchlberg/Grubhof war vom Feinsten. Die Reitvorführung der
Kindergruppe vom Islandpferdezuchtverband erfreute ebenso und beeindruckt war
man über die Hufbeschlags-Demonstration, die Hufschmiedetechniker Dany Frank aus
Grainet vorführte.
Viel Spaß hatten die Besucher auch beim Rahmenprogramm.
Klar, dass die Kleinen nicht nur zuschauen, sondern beim Ponyreiten selbst mal
auf dem Rücken der Tiere Platz nehmen wollten. Es gab auch einen Malwettbewerb,
den die jungen Damen Jaqueline Blöchl, Laura Doblinger und Melanie Anetzberger
gewannen. Spannend ging es beim Zuschauer-Triathlon zu, wo lustige Spiele von
den Teams aus Erwachsenen und Kindern vollführt werden mussten. Heribert und
Maria Schmid gewannen vor Stefanie und Sabine Rosenberger sowie Stefanie und
Carola Wimmer. Bei beiden Wettbewerben gab es Ausritte, Reit- und
Voltigierstunden zu gewinnen.
Für das leibliche Wohl war gesorgt, es gab einen Flohmarkt
mit Artikeln rund um Pferd und Reiter, Infos gab es an einem Futtermittelstand,
eine Hüpfburg war aufgebaut, die Besucher konnten sich im Stall umsehen, aufs
Trampolin steigen oder einfach nur fröhlich sein. Der eine oder andere hat sich
auch Kunst mit nach Hause genommen. Denn am Rande des Veranstaltungsplatzes
zeigten Schüler dem M 10 aus Jandelsbrunn, was ihre Klasse mit den Künstlern
Michael Schimmel, Julian Grimps, Kathrin Atzinger und Co. alles an Natur- und
Tierbildern gemalt haben. Mit dem Erlös wird die Kasse für die Abschlussfahrt
aufgestockt.
„Schön war’s“, darüber waren sich am Ende die Samplawskis
und alle ihre Helfer einig, bevor es ans große Aufräumen ging. Da das Wetter
optimal gepasst hatte, waren noch mehr Besucher nach Riedelsbach gekommen als
erhofft.
Islandpferdetag, auf die Plätze, fertig, los: Schirmherr Bürgermeister Walter Bermann (von rechts) schnitt mit den Samplawski-Damen Christiane, Sabine und Christa die große Geburtstagstorte an, die Dr. Heidi Massinger-Biebl (im Iceland-Jackerl) mitgebracht hatte.